aus dem Probentagebuch
"Wir probieren an einer Verflechtung der Schubertschen Musik mit szenischen Bruchstücken und performativen Elementen. Ein ungeheuer spannendes Unterfangen, sind wir doch gezwungen, der kraftvollen, tief emotionalen Musik ein Äquivalent an Bildern entgegenzusetzen. Da wir uns auf der Suche nach einem bestimmten, bisher nicht gehörten Zwischenklang in alle sich bietenden theatralischen Extreme und Absurditäten stürzen, erleben wir immer wieder Überraschungen, Ratlosigkeiten, Beinahe-Verzweiflungen, Schauer und Glücksmomente, die sowohl im existenziellen Inhalt als auch in der Spannung zwischen den beiden Künsten wurzeln."
"Der Abend wird von zwei exzentrischen Performance-Künstlern gemeinsam mit und genauso auch gegen ein starkes Streichquartett getragen. Unsere Vision ist immer noch eine Hochzeit von Theater und Musik. Unsere Figuren bekommen immer stärkere Konturen, werden stilisierter und lebendiger zugleich. Und Schuberts Musik, die wie es momentan aussieht, zwar fast im Ganzen gespielt wird, aber doch sehr fragmentarisch eingesetzt wird, ist nach wie vor unglaublich stark. Eine für uns faszinierende Spannung entsteht in einer Art gegenseitiger Provokation der Mittel. Unser Gefühl als Spieler geht ab und zu soweit, Mitglied oder auch Sänger einer sehr speziellen Band zu sein, dann wieder werden wir zu Störquellen und knallen scharf gegen die romantische Musik oder werden von ihr auf Wege geführt, die wir so sicher nicht beschritten hätten."